- Samuelson
- Paul Anthony, geboren 1915, der nach einem Studium an der University of Chicago und Harvard University ab 1940 am Massachusetts Institute of Technology in Boston lehrte; ⇡ Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 1970. S. ist einer der brillantesten Wirtschaftstheoretiker in neuerer Zeit. Es gibt praktisch keinen Bereich der Wirtschaftstheorie, auf dem er nicht gearbeitet und analytisch neue Maßstäbe gesetzt hätte, wie in der Theorie des Konsumverhaltens, der Kapital-, Wachstums-, Wohlfahrts- und Außenwirtschaftstheorie, aber auch zur mathematischen Wirtschaftstheorie und Methodenlehre. Seine Doktorarbeit in Harvard „Foundations of Economic Analysis“, die 1947 publiziert, aber bereits 1941 vollendet worden war, gilt als bahnbrechende Arbeit, weil sie zeigt, dass ökonomisches Verhalten als ein Maximumproblem in der Differenzial- und Integralrechnung behandelt werden kann. Die zahlreichen, verstreut erschienenen Einzelbeiträge von S. liegen in einer Sammlung vor: „The Collected Papers of Paul A. Samuelson“, 5 Bände (1966–1986), die ⇡ Stiglitz herausgegeben hat. Seine „Economics“ (1948) ist das erfolgreichste Lehrbuch aller Zeiten. Bisher wurden von dem Werk, das in achtzig Sprachen übersetzt worden ist, über vier Millionen Exemplare verkauft. S., der sich in seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen nur selten zu wirtschaftspolitischen Fragen äußert, aber regelmäßig Kolumnen im Magazin Newsweek schrieb, war – neben ⇡ Rostow – einer der Berater von Kennedy, aber nie in Regierungsdiensten. Stark beeinflusst von seinem akademischen Lehrer ⇡ Hansen, vertritt er eine an ⇡ Keynes orientierte Wirtschaftspolitik.
Lexikon der Economics. 2013.